Hypnascita® – Selbst-Entbindung auf der Toilette.
Hebamme Christiane Chini berichtet aus ihrer Praxis.
Die Schwangere erwartete ihr erstes Kind. Sie hatte überhaupt keine Angst. Das einzige, was sie etwas beunruhigte, war, dass sie etwas außerhalb auf dem Land wohnten, dass sie ein bisschen weiter fahren müssten bis ins nächste Krankenhaus.
Etwa 2 Wochen vor der Geburt erlebte sie während des Hypnascita-Trainings, als es darum ging, in Hypnose den eigenen Gebärraum einzurichten, folgende Szene: „Ich sehe mich in meinem Haus auf dem Flur hin und her gehen, zwischen Badezimmer und Gartentür. Hin und her. Und dann schaue ich mal in den Garten. Und dann gehe ich wieder zurück in Richtung Badezimmer. Mehr sehe ich nicht.“
„Einrichten kann ich eigentlich nichts.“ Sie hatte dann versucht, sich in ihrer Vorstellung im Garten ein Plätzchen einzurichten für sich und das Kind.
[Anmerkung: Der Geburtsraum ist der Raum, den die Schwangeren während der Hypnose „sehen“, ihn als ihren Gebärraum aussuchen und ihn sich selbst so einrichten, dass sie sich darin wohlfühlen und entbinden können.]
Letzten Endes schrieb sie mir dann morgens: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon ins Krankenhaus fahren soll. Heute Nacht ging der Schleimpfropf weg, aber Wehen habe ich keine.“ Noch bevor ich antworten konnte, schrieb sie: „Hat sich erledigt, jetzt habe ich Blasensprung, mein Mann holt mich ab und wir fahren ins Krankenhaus.“
Als sie am Tag zuvor noch bei mir war, war sie schon so beunruhigt, dass ich ihr vorsichtshalber 2 Nabelklemmen und eine Nabelschere mitgegeben habe, weil sie Angst hatte, das Kind kommt zuhause.
Nachdem sie mir also ihre letzte Nachricht geschrieben hatte, rief etwa 20 Minuten später ihr Mann bei mir an: „Ich wollte Dir nur sagen, unser Kind ist da.“
Ich fragte „Wie, euer Kind ist da?“ „Ja“ fuhr er fort: „Ich bin heimgefahren von der Arbeit. Und sie saß auf dem Rand der Toilette. Ich sagte: Komm, wir fahren jetzt. Sie aber sagte zu mir: Komm Du mal her!“ Und er konnte sich gerade noch vor sie knieen und das Kind entgegen nehmen, als es rauskam.
Die Geburt dauerte alles in allem etwa 1,5 Stunden, es war ihr erstes Kind, sie war 28 Jahre alt.
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